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Zentraler Siedlungsort der Hamer ist Turmi im Südwesten Äthiopiens. Im Grasland und um die Stadt herum finden sich zahlreiche Dörfer mit einfachen Hütten. Das Volk mit den 35.000 Angehörigen lebt wie meisten pastoralen Gruppen vor allem von ihren Herden, dem Hirseanbau und anderen Landwirtschaftsprodukten. Auf dem großen Wochenmarkt, der immer montags stattfindet, bieten die Hamer ihre Erzeugnisse zum Kauf oder Tausch an. Der Glauben und das Leben der Hamer ist von „barjo“, sprich einer treibenden Kraft, bestimmt. Eine Erklärung fällt schwer, „barja“ wird aber benötigt damit die Hirse auf dem Feld gedeiht, eine Frau den richtigen Mann findet und ein gesundes Kind gebärt und niemand Hunger leidet. Die Hamer verstehen sehr gut das Töpferhandwerk. Dieses nahe Verhältnis zu Ton und Lehm drücken sie auch in ihrem Haarschmuck aus. Tötet ein Hamer-Mann einen Feind oder ein wildes Tier, trägt er als Siegestrophäe, bis zu einem Jahr nach diesem Ereignis, ein mit Federn beschmücktes Lehmkäppchen. Die Frauen „färben“ ihr Haar mit Butter, Ocker und Lehm, tragen lange mit Perlen verzierte Lederröcke und schmücken Arme und Beine mit Armbänder aus Metall.