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Die Benna, Ackerbauern und gleichzeitig Halbnomaden, leben in den hügeligen Ausläufern der westlichen Schulter des Rift Valleys. Im Vorfeld der Regenzeit bauen sie Hirse, Sesam, Mais an und überlassen dann die Felder sich selbst, während sie mit ihren Ziegen, Schafen und Rindern auf Wanderschaft gehen. Etwa 35.000 Menschen gehören der Volksgruppe der Benna an. Ihre einfachen Behausungen bauen sie aus Holzstangen und Grasmatten. Entlang der Straße nach Jinka kann der Reisende immer wieder Benna- Buben treffen, die auf Stelzen für ein paar Birr Tänze vorführen möchten. Auch der im Überfluss produzierte Wildhonig ist ein beliebtes Tausch- und Verkaufsprodukt. In der Bezirkshauptstadt Key Afar („rote Erde“) findet jeden Donnerstag ein bunter Wochenmarkt statt, wo neben den Benna auch Mitglieder der Tsamay und Ari anzutreffen sind. Während es bei den Mädchen kein Ritual gibt, das den Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein markiert, dürfen sich Jungen einer Mutprobe bewähren. Um als heirats-fähig anerkannt zu werden, müssen sie den sogenannten „Bullensprung“ ablegen. Diese Zeremonie ist auch bei anderen Völkern üblich, beispielsweise bei den Karo und Hamer.