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Südwestlich des Omo, im gleichnamigen Nationalpark, lebt inmitten der hügeligen Buschsavanne das 20.000 Angehörige umfassende Volk der Surma. Ähnlich den Mursi tragen die verheirateten Frauen auch Lippenteller. Ihre ursprüngliche Lebensweise wird bedroht durch den Zivilisationsdruck der äthiopischen Regierung und die Einflüsse der westlichen Welt. Das Nomadenleben haben sie bereits aufgegeben und stattdessen leben sie in einer losen Demokratie in Dorfgemeinschaften als Viehzüchter und Ackerbauern. Gleichsam den Massai in Kenia und Tansania sind Rinder ein Statussymbol. Ein reicher Surma kann bis zu 100 Rindern besitzen. Größtenteils erlangt er diesen Reichtum durch das Verheiraten seiner Töchter bzw. Schwestern, denn der Brautpreis wird in Form von Rindern ausgezahlt. Die Surma ernähren sich voranging vom Mais, Hirsebrei, Milch und Ziegenfleisch. Rinder werden nur selten geschlachtet. Diese dienen vielmehr als regelmäßige Lieferanten für Blut, das jedoch in der Regel nur von Männern getrunken werden darf. Alle vierzehn bis dreißig Tage werden die Rinder zur Ader gelassen und spenden mehrere Liter frisches Blut aus ihrer Halsschlagader zum sofortigen Verzehr. Die Wunde wird anschließend mit einer Kompresse aus feuchtem Schlamm wieder verschlossen. Traditionelle Surma-Frauen beginnen im heiratsfähigen Alter, d.h. mit etwas 20 Jahren, sich mit Lippentellern zu schmücken. Schrittweise werden die kleinen Teller gegen immer größere Teller ausgetauscht, bis die Lippe angemessen ausgedehnt ist. Ob der Ursprung dieser Tradition tatsächlich in der Zeit der Sklaverei zu suchen ist, bleibt umstritten. Um zu verhindern, dass sie ihrer Frauen beraubt wurden, begann man damals damit den Frauen zur Abschreckung Lippenteller einzusetzen. Heute richtet sich der Brautpreis nach der Größe des Tellers, wobei die finale Entscheidung für den Bräutigam bei der Frau liegt. Mehr-Ehe ist üblich, ein Surma-Mann heiratet in der Regel zweimal. Körperbemalungen mit weißer Tonfarbe zu rituellen Zwecken und gesellschaftlichen Anlassen sind weit verbreitet. Die Männer bevorzugen Schlangenlinien, die Frauen kleine Punkte und Kreise. Auch Ziernarben an Armen und Oberkörper sind üblich. Während sich die Surma ursprünglich nur mit einer Lendenschnur „bekleideten“, tragen sie heutzutage vielerorts bunte Umhänge und einzelne Exemplare westlicher Garderobe.